Mönch 4007 m
Mönch 4007 m
Mönch 4107 m; vierthöchster Viertausender der Berner Alpen; Grenzgipfel zwischen Grindelwald BE, Lauterbrunnen BE und Fieschertal VS ;
Gipfel aus Gneis, Unterbau bis teilweise auf über 3600 m aus Kalk; Ausgangspunkt Jungfraujoch 3454 m oder Mönchsjochhütte 3650 m
Normalroute vorwiegend aus Firn und Eis mit einigen Felspassagen; 4 bis 6 Stunden vom Jungfraujoch und zurück; wenig schwierig, zum Teil aber ausgesetzt;
Karte 1 : 25 000;
Blatt 1249 Finsteraarhorn;
Clubführer "Berner Alpen 4", SAC Verlag 2010 ...... Diesen Clubführer bestellen!
Mönch - ein "leichter" Viertausender ?
In Bergsteigerkreisen gilt der Mönch als leichter Viertausender, leicht in Bezug auf die technischen Schwierigkeiten, die man bei der Besteigung eines solchen Berges zu erwarten hat. Was aber ist "leicht" an einer Mönchsbesteigung?
Sicher kann man den "Anmarsch" als leicht einstufen. Er erfolgt meistens mit der Jungfraubahn aufs Jungfraujoch, von wo aus nur noch rund 500 Höhenmeter bis auf den Gipfel fehlen. Gerade dieser bequeme Zustieg birgt aber auch eine Gefahr in sich: die mangelhafte Akklimatisation. Nicht selten büssen Mönchbesteiger den einfachen und (zu) schnellen Zugang zu diesem Viertausender mit Kopfschmerzen und anderen unangenehmen Begleiterscheinungen.
Die alpin-technischen Schwierigkeiten halten sich in Grenzen: Bei guten Verhältnissen, das heisst gute Spur in hartem Schnee, bildet der Mönch auch für weniger geübte Bergsteiger kein unüberwindbares Hindernis. Doch auch hier muss man relativieren: Speziell der Grat vom Vor- auf den Hauptgipfel ist ausgesetzt und darf nicht unterschätzt werden. Sauberes Gehen mit den Steigeisen und Schwindelfreiheit sind da gefragt.
Verwirrende Namensgebung
Auf den ersten Blick scheint der Fall klar zu sein: Neben der Jungfrau steht der Mönch, neben der Frau der Mann! Ein Blick in die alpine Literatur und auf alte Karten zeigt aber, dass der Name Grossmönch erst seit 1790 und der heute gebräuchliche Name Mönch erst seit 1860 in Gebrauch ist. Vorher trug der Mönch die verschiedensten Bezeichnungen, so etwa "hinter oder innerer Eiger", "Eigersbreithorn", "Heigers Schneeberg" oder "Heigersgeissberg" und auf den führenden Karten des 17. und 18 Jahrhunderts war der Mönch nicht einmal eingezeichnet!
Die Verwirrung komplett macht eine Theorie über die Namensgebung des Mönchs, nach welcher Mönch von Münch abgeleitet worden sein soll. Ein Münch war ein kastrierter Hengst und solche sind auf der Wengernalp gesömmert worden. Von diesem "Münchenberg" soll der Name Mönch auf den Berg übergegangen sein.
Nicht geplante Erstbesteigung
Nicht minder interessant als die Namensgebung ist die Geschichte der Erstbesteigung des Mönchs. Sie gelang 1857 Sigmund Porges, einem österreichischen Bergpionier zusammen mit den Grindelwalder Bergführern Christian Almer, Christian und Ulrich Kaufmann.
Das Ziel der vier Berggänger war eigentlich der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch unerstiegene Gipfel des Eigers. Zwei Biwaknächte auf ihrem Weg von Grindelwald zum Unteren Mönchsjoch und ein zerrissener Gletscherabbruch knickten den Auftrieb der sonst unentwegten Bergführer und sie schlugen ihrem Wiener Herrn als Alternative die Besteigung des Mönchs vor! Diese gelang ihnen über den heute zu Unrecht nur selten begangenen Nordostsporn. Für den Abstieg wählten sie den Südostgrat, welcher zur gebräuchlichen Route vom Jungfraujoch oder von der Mönchsjochhütte her geworden ist.
Möchtest du den Mönch unter kundiger Führung eines Bergführers besteigen? Dann zögere nicht!
Mönch von Westen (Ewigschneefeld)
Mönch von Südwesten (Jungfrau)
Mönch von Norden (Eiger)
Mönch von Süden (Aletschjoch)
Mönch von Westen (Wild Andrist)
Mönch von Nordwesten (Lobhörner)